Seit August 2019 ermitteln wir partizipativ Ideen und konkrete Maßnahmen für die Umgestaltung des Böhmischen Platzes in Berlin-Neukölln. Infolge des Verkehrskonzept Rixdorf wurde der Platz für den Autoverkehr gesperrt und ist nun eine reine Fußgängerzone. Die gewonnene Aufenthaltsqualität birgt aber auch Konfliktpotenzial zwischen Nutzer*innen und Nachbar*innen des Platzes: Gerade am Wochenende steigt der Lärmpegel.
Im Auftrag des Bezirks Neukölln und des Quartiermanagements Richardplatz Süd haben wir Ideen von Anwohner*innen gesammelt, die einerseits auf eine Umgestaltung des Platzes als auch auf die Förderung eines respektvollen Zusammenlebens abzielen. Die ersten Ideen wurden mithilfe einer Anwohner*innenversammlung und zweier Workshops gesammelt, in denen sich die Bürger*innen miteinander austauschen und Anregungen äußern konnten. Die am häufigsten genannten Wünschen wurden bereits durch ein Modul im öffentlichen Raum, der „Böhmi-Box“, auf dem Platz vereint. Dazu gehört eine Tausch-Box, Hochbeete mit integrierter Sitzmöglichkeit und eine Telefon-Box, die dem steigenden Lärm in den Abendstunden respektvoll entgegenwirken soll: Alle direkten Anwohner*innen des Platzes bekommen eine Telefonnummer, um direkt ein Telefon auf dem Platz anzurufen. Gleichzeitig wird eine LED-Laufschrift aktiviert, um die Nutzer*innen des Platzes zur Ruhe zu mahnen. So soll deeskalierend und kreativ zwischen den Parteien vermittelt werden. Um die Anwohner*innen besser miteinander zu vernetzen und mitwirken zu lassen, können sie Patenschaften für einzelne Elemente, wie zum Beispiel die Hochbeete oder die Tauschbox übernehmen und sich um den Erhalt kümmern. Darüber hinaus konnten weitere Ideen eingereicht werden, über die dann in einer dreitägigen Abstimmung auf dem Böhmischen abgestimmt werden konnte.
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