Seit Mai 2023 arbeitet AG.URBAN gemeinsam mit dem Bezirksamt Treptow-Köpenick an dem Smart-City-Pilotprojekt „Smarte Partizipation – von der Kiezkasse bis zum Bürger:innenhaushalt“. Das Projekt ist Teil der Landesstrategie „Gemeinsam Digital: Berlin“ und eine von fünf dezentralen Maßnahmen im Handlungsfeld „inklusive Stadtgestaltung“. Ziel ist es, die Bürger:innenbeteiligung nachhaltig zu verbessern und digitale Lösungen für mehr Transparenz und Effizienz in partizipativen Haushaltsprozessen zu erproben.

Worum geht es im Projekt?
Das Pilotprojekt setzt an einem bestehenden Beteiligungsformat an: den Kiezkassen in Treptow-Köpenick. Hier können Bürger:innen über einen festgelegten Teil des Bezirkshaushalts direkt mitentscheiden – von der Einreichung und Diskussion von Projektideen bis hin zur transparenten Abstimmung über die Mittelvergabe. Der Prozess ist beliebt, aber bisher weitgehend analog und mit viel bürokratischem Aufwand verbunden.
Das Projekt entwickelt daher eine digitale Applikation, die den gesamten Kiezkassen-Prozess einfacher, transparenter und zugänglicher macht:
Bürger:innen können online Ideen einreichen, sich informieren und mit der Verwaltung kommunizieren.
Die Verwaltung kann Projektideen und -anträge einfacher bearbeiten, prüfen und freigeben.
Im Prozess bisher unterrepräsentierte Gruppen sollen durch digitale Teilhabemöglichkeiten besser erreicht und eingebunden werden.
Die Rolle von AG.URBAN
AG.URBAN begleitet das Projekt mit strategischer Beratung, Prozessanalyse und Evaluation. Gemeinsam mit der Sozialraumorientierten Planungskoordination (SPK) des Bezirksamts, die die Projektführung übernommen hat, arbeiten wir daran, die Bedarfe aus Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik in die digitale Lösung einfließen zu lassen.
Unsere Aufgaben umfassen:
Bestands- und Bedarfsanalyse: Wie wird der Kiezkassen-Prozess aktuell genutzt? Welche digitalen Lösungen machen Sinn?
Begleitung der Entwicklung & Testphase: Sicherstellen, dass das digitale Tool tatsächlich die Beteiligung erleichtert.
Evaluation & Verstetigungsstrategie: Entwickeln von Empfehlungen, wie das Tool über das Pilotprojekt hinaus nachhaltig genutzt werden kann.
Konzeption und Entwurf von Öffentlichkeitsmaterial und einer Kampagne zur besseren Bekanntmachung der Kiezkassen.
Wo stehen wir aktuell?
Seit Projektstart wurden bereits zahlreiche Workshops, Interviews und Analysen durchgeführt, um die Anforderungen für die digitale Applikation zu definieren. Anschließend wurde die Veröffentlichung der Ausschreibung für den technischen Dienstleister vorbereitet und die Entwicklung der Plattform begleitet. Derzeit läuft die Testphase, in der die Plattform gemeinsam mit Bürger:innen, Verwaltung und Politik erprobt wird. Dabei wird untersucht:
• Wie nutzerfreundlich ist das digitale Tool?
• Welche technischen und organisatorischen Anpassungen sind nötig?
• Welche Anforderungen gibt es für einen dauerhaften Betrieb?
Was folgt nach der Pilotphase?
Das Projekt läuft bis Dezember 2025 und soll nicht nur den Kiezkassen-Prozess in Treptow-Köpenick digital weiterentwickeln, sondern auch einen Mehrwert für andere Bezirke und Kommunen schaffen. Langfristig könnte die Plattform, die gemäß den Vorgaben des Fördermittelgebers völlig Open Source-basiert entwickelt wird, auch in anderen partizipativen Budgetierungsprozessen, oder vergleichbaren Förderkulissen Anwendung finden.
Das Pilotprojekt „Smarte Partizipation“ prüft daher am praxisnahen Beispiel, wie digitale Werkzeuge Bürger:innenbeteiligung verbessern und Verwaltungsprozesse vereinfachen können – ein wichtiger Schritt für eine inklusivere, digitale Stadtgestaltung in Berlin.
Gefördert wird das Projekt von KfW und dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Rahmen des Programms „Modellprojekte Smart Cities“. &effect data solutions hat als technischer Dienstleister die Kiezkassen-Applikation in Kooperation entwickelt.
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